2019 und 2020 Anspruch auf 20 statt 10 Sozialtickets

Die LINKE erreicht einen positiven Nebeneffekt der „Modellstadt Mannheim“ und des Green CityTickets: Inhaber*innen des Sozialpasses erhalten in den kommenden zwei Jahren pro Person und Monat vier statt zwei Fünfer-Blöcke Einzelfahrscheine, zum unveränderten Preis von 1,00 EUR je Einzelfahrschein. 10 Fahrten hin und her statt der dürftigen fünf!

Hintergrund: Zum 1. Januar 2019 sinken die ÖPNV-Preise in Mannheim und teilweise auch Ludwigshafen um durchschnittlich 30%. Dadurch sollen mehr Autofahrer*innen in Busse und Bahnen gelockt werden, um so den NOx und CO2 – Ausstoß in Mannheim zu verringern und Diesel-Fahrverboten zu umgehen.

DIE LINKE hatte im Gemeinderat mit Antrag 302/2018 im September darauf hingewiesen, dass das Subventionsbudget für 75.000 Fünferblöcke nach der Preissenkung für 150.000 Blöcke reicht. Diese Vergünstige müsse an die Leistungsberechtigten weitergegeben werden. Die Verwaltung hatte seinerzeit zugesagt, den Vorschlag zu prüfen. Seither war nichts mehr davon zu hören. DIE LINKE fragte deshalb zu Ende der letzten Gemeinderatssitzung den Oberbürgermeister, wie sich denn die Verwaltung nun entschieden habe. Nach kurzer Beratung zwischen OB und Finanz- und ÖPNV-Dezernent Christian Specht (CDU) gab dieser bekannt:

Jawohl, man werde so wie im Antrag gefordert verfahren. Hätte er natürlich auch ohne Nachfrage verraten können. Nun müssen „nur“ noch die Sozialticket-Berechtigten informiert werden!

Thomas Trüper, Stadtrat DIE LINKE

Antrag_Verdoppelung_der_Sozialtickets

Sozial- und Kurzstreckentarif des VRN längst überfällig

Zum einjährigen Bestehen der neuen Nahverkehrstarife des VRN „eTicket“ und
„ticket2go“ stellen die beiden linken Stadträte Gökay Akbulut und Thomas Trüper
fest: „Schön, dass Menschen mit Smartphone durch den eTarif auf kürzeren
Strecken mit Bus und Bahn gegenüber den herkömmlichen VRN-Tarifen ganz
schön Geld sparen können – aber wo bleibt der Sozialtarif?“ Thomas Trüper
verweist darauf, dass schon seit Jahren die Forderung im Raum steht,
TransferleistungsempfängerInnen endlich einen Sozialtarif anzubieten. Dadurch
gewinnt die RNV neue KundInnen, die bisher auf Nahverkehrsleistungen
weitgehend aus finanziellen Gründen verzichten mussten. Es ist das gleiche
Prinzip wie beim eTarif: Gewinnung neuer KundInnen durch preisgünstigere und
leichter zugängliche Tickets.“ Gökay Akbulut denkt dabei jedoch auch an die
zahlreichen Personen, die sich kein Smartphone leisten können oder wollen:
„Diese Menschen dürfen nicht diskriminiert werden: Das Kurzstreckenticket muss
es auch in Papierform aus dem Automaten geben.“

Mit einer Reihe Anfragen an die Verwaltung möchten die linken Stadträte die
Diskussion über neue und sozialere Tarife auf eine bessere Faktenlage stellen. So
fragen sie nach den Erfahrungen mit einem Jahr eTarif, nach den Kriterien für die
Modernisierung des VRN-Tarifsystems und der Bezahlungsmodalitäten. Dazu
Thomas Trüper: „Wer die Städte von Individualverkehr entlasten, die Umwelt
schonen und allen Menschen preisgünstige Mobilität ermöglichen möchte, muss
über die Zukunft des ÖPNV-Tarif- und Bezahlsystems nachdenken und Bus und
Bahn und zukünftig auch öffentlichen Nahverkehr auf Bestellung preisgünstiger
und einfacher gestalten. Orientierungspunkt ist der fahrscheinlose ÖPNV.“ DIE
LINKE im Gemeinderat fragt in diesem Zusammenhang auch nach den indirekten
Kosten des Nahverkehrs im Justizbereich durch die Strafverfolgung vo9n
„SchwarzfahrerInnen“. „Diese sicher nicht unerheblichen Gelder kann man auch
sinnvoller für Tarifreformen einsetzen“, so Akbulut.