Übrigens: BBR Schwetzingerstadt Andreas Ullrich zur Kriminalitätsstatistik und zum Thema Fahrradweg

Der Bezirksbeirat Schwetzingerstadt und somit auch unser BBR Andreas Ullrich wurde über die Kriminalitätsstatistik des Stadtteils informiert.

Die Kriminalitätsstatisk in BaWü 2017 ging um 4% zurück, in Mannheim um 1,2%, für die Schwetzingerstadt/ Oststadt somit ein Rückgang von 0,4%, also fast gleichstand zum Jahr davor. Die Straßenkriminaltät erfuhr eine leichte Zunahme 2,4% , dies ist auf die „Fahrradkorb-Taschendiebstähle“ und Fahrraddiebstähle zurückzuführen und auf die zunehmenden Autoaufbrüche. Spitzenreiter der Kriminaltätsstatistik in der Schwetzingerstadt ist die Rauschgiftkriminalität, sie hat um 44,2% zugenommen, wobei dies diversen Großveranstaltungen auf dem Maimarktgelände geschuldet ist und den damit im Anschluss verbunden Polizeikontrollen. Zu 81 Fällen, meist Streitereien an öffentlichen Plätzen und Lokalen musste die Polizei in der Schwetzingerstadt/ Oststadt anrücken, doch insgesamt ging die Gewaltkriminaltät um 14,7% zurück. 33 Wohnungseinbrüchediebstähle (Schwetzingerstadt) fanden in 2017 statt, dies ist ein Rückgang um insgesamt 8,3%, hier konnte die umfassende Präventionsarbeit der Polizei fassen.

Auch interessant und passend zum Thema die Mannheimer Sicherheitsbefragung
http://buergerinfo.mannheim.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=216975


Thema Fahrradweg

Anfrage unseres BBR :
„Fahrradstreifen in der Seckenheimer Straße – Absperrung eines Baumes/Fahrradweg endet“
Antwort vom zuständigen Fachbereich:
Zielsetzung ist es, den alten Baum zu erhalten. Aus diesem Grund wurde in Abstimmung mit FB 67, FB 61 und FB 31 die Lösung erarbeitet, dass der Radweg vor dem Baum endet und die Baumscheibe in die Fahrbahn erweitert wird.

Und so sieht das dann im realen Leben aus, wenn die Baumscheibe in die Fahrbahn erweitert wird … Kreative Lösungen der Verwaltung 😉 Baum erhalten!

Veranstaltungstipp | Zukunft der Mobilität – Zehn Forderungen zur Zukunft des Stadtverkehrs

Dieselskandal, Elektroantrieb, autonomes Fahren, Verkehrskollaps. Verkehr ist auch in Mannheim ein Dauerthema. Die Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg veranstaltet zusammen mit VCD, LIFF und Die Linke im Gemeinderat einen Vortrag von Timo Daum mit dem Titel „Zehn Forderungen zur Zukunft des Stadtverkehrs“ am 16. Juli in der Lanzkapelle auf dem Lindenhof. Eintritt frei.

Personeller Wechsel in der Gemeinderatsgruppe DIE LINKE – Stadträtin Nalan Erol ist die Nachfolgerin von Gökay Akbulut MdB

V.l.n.r Nalan Erol, Thomas Trüper, Gökay Akbulut

Gökay Akbulut, die für DIE LINKE im Mannheimer Gemeinderat sitzt, gibt ihr Amt an Nalan Erol weiter, um sich auf ihre Aufgabe als Abgeordnete im Bundestag zu konzentrieren. Erol sorgt für Kontinuität in den thematischen Schwerpunkten. In der Sitzung am 26. Juni 2018 hat der Mannheimer Gemeinderat den Rückzug von Gökay Akbulut aus dem Ehrenamt gebilligt. Gleichzeitig wurde Nalan Erol als Nachrückerin vom Oberbürgermeister verpflichtet. Der Wechsel geht auf den Wunsch von Gökay Akbulut zurück: „Nach dem Versuch, das Gemeinderats- mit meinem Bundestagsmandat unter einen Hut zu bringen, muss ich nach einem dreiviertel Jahr

feststellen: Es geht nicht. Die Termine überlappen sich zu oft. Als Mitglied in zwei Bundestagsausschüssen  und als integrationspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion kommt so viel inhaltliche Arbeit auf mich zu, dass ich der sehr umfangreichen Aufgabe als Stadträtin nicht so gewissenhaft nachkommen kann, wie ich das eigentlich von mir erwarte. Für mich ist inhaltliche Kompetenz und die enge Verbindung zu meinem Wahlkreis das Wesentliche. Das erfordert mehr Einsatz als bloße ‚Selbstvermarktung‘.“

Nalan Erol

Stadträtin Nalan Erol ist 45 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines Sohnes im schulpflichtigen Alter. Die Apothekenhelferin vom Waldhof freut sich auf ihr neues Amt: „Für mich heißt das erstmal, sehr viel Neues zu erfassen und zu verarbeiten. Mein Schwerpunktgebiet übernehme ich von Gökay: Jugend, Schule, Familie, Gesundheit und natürlich die Aufgaben im Integrationsausschuss. Außerdem werde ich die frauenpolitische Sprecherin der LINKEN im Gemeinderat sein.“

Stadtrat Thomas Trüper, Sprecher der LINKEN im Gemeinderat, freut sich auf die Zusammenarbeit mit Nalan Erol: „Wir haben in den letzten Monaten schon viel in den kommunalpolitischen  Arbeitsgruppen der LINKEN miteinander die anstehenden Probleme und Lösungen aus Sicht der LINKEN diskutiert. Die Zusammenarbeit wird gut gelingen“, ist sich Thomas Trüper sicher.

 

ZEHN FORDERUNGEN ZUR ZUKUNFT DES STADTVERKEHRS

Mobil in lebenswerten und gesunden Innenstädten

Der Diplomphysiker, Dozent und Autor Timo Daum über Dieselskandal, Elektroantrieb, autonomes Fahren und die Zukunft der Mobilität Das Wachstum der Ballungsräume verschärft die Verkehrsprobleme, insbesondere die negativen Folgen der autogerechten Stadt, einem fatalen Irrtum der sechziger und siebziger Jahre. Dadurch werden die Städte vor die doppelte Herausforderung gestellt, ihren Bewohner/innen ein gesundes Leben mit hoher Aufenthaltsqualität zu ermöglichen und ihnen zugleich eine zukunftsfähige Mobilität
zur Verfügung zu stellen. Timo Daum liefert in seinem Buch „Das Auto im digitalen Kapitalismus“ reichhaltige Fakten, Prognosen, Zukunftsaussichten zur Mobilität, aus denen er zehn Forderungen zur Zukunft des Stadtverkehrs ableitet. Dabei geht es ihm nicht nur um ein schnelles Ende für den Verbrennungsmotor, sondern auch um intelligente Mobilitätskonzepte und Vorrang für den ÖPNV.

Mit dieser Veranstaltung setzt die Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg ihre Reihe zur Zukunft der Mobilität fort. Der Eintritt ist frei.
Montag 16. Juli 2018, 19.00 Uhr Lanzkapelle | Meerfeldstrasse 87 | 68163 Mannheim

VA-16072018-ZehnForderungenzurZukunftVerkehr

Fragen an Nalan Erol – neu im Gemeinderat für Gökay…

Du bist nicht Mitglied der Partei DIE LINKE. Warum hast du trotzdem auf der Liste kandidiert?

Das ist richtig, ich bin kein Mitglied der Partei. Ich bin ehrenamtlich aktiv im Verein DIDF Mannheim – Förderation Demokratischer Arbeiter und Jugend e.V.  hier in Mannheim. Ich habe auf der Liste kandidiert, da DIE LINKE die einzige Partei ist, die sich mit sozialen Themen beschäftigt.

Worauf führst du es zurück, dass du einen sehr guten 4. Platz auf der Liste bekommen hast und auch die viertmeisten Stimmen erhalten hast?

Wir sind ein Migrantenverein. Wir haben ein guten Bezug zu der Linken, und haben auch gemeinsam schon einiges auf die Beine gestellt. Was die Stimmen angeht, war ich selbst überrascht, aber das Anliegen von uns allen war ja, dass DIE LINKE im Gemeinderat mit mehreren Vertretern aus dem linken Spektrum vertreten ist.

Wie lange bist du schon politisch aktiv?

So richtig hat meine politische Arbeit bei der DIDF vor ca. 10 Jahren angefangen

Was willst du als Stadträtin aktiv in Mannheim bewegen?

Ich möchte mich mit sozialen Themen beschäftigen, da sie für uns alle ohne Ausnahme wichtig sind. Sei es beim Thema Wohnen, im Bildungsbereich oder in der Integrationspolitik.

Welche Dinge regen dich in Mannheim am meisten auf?

Es regt mich auf, dass in Mannheim, einer „Multi-Kulti Stadt“, in der Menschen mit verschiedenen Nationalitäten und Kulturen leben, die NPD es geschafft hat in den Gemeinderat zu kommen, und dass die AFD so viele Stimmen aus dem Stadtteil Schönau bekommen hat.

Wenn du drei Wünsche für Mannheim frei hättest: Welche wären es?

Ich würde mir wünschen, dass für Kinder und Jugendliche mehr Aktivitäten im Freien angeboten werden. Dass Menschen, egal welcher Herkunft, einfach ohne Vorurteile hier leben können. Und dass Mannheim Nein sagt zu Diskriminierung und Ausgrenzung!

Hättest du zu Beginn der Amtszeit des GR damit gerechnet, dass du nachrückst?

Nein, anfangs habe ich gar nicht damit gerechnet. Ich war sehr überrascht, als sich mein Nachrücken abgezeichnet hat.

Wo siehst du deine Hauptaufgabe in der linken Stadtpolitik?

Ich möchte mich z. B. für die Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter einsetzen.

Wie steht deine Familie zu deinem politischen Engagement?

Sie finden es gut, unterstützen mich und stehen zu dem, was ich mache.

Du bist als eine der ganz wenigen Stadträt*innen bei einem Selbstständigen (Apotheker) lohnabhängig beschäftigt, wie vereinbarst du deine Berufstätigkeit und dein öffentliches Amt?

Es ist manchmal sehr schwierig mit Kind und Volllzeitstelle alles unter ein Dach zu bekommen, aber ich denke wir werden  es weiterhin gut meistern.

PM – Trinkertreff Akademiestrasse – Eine Frage der Perspektive …..

Wir setzten uns dafür ein, dass der geplante alkoholakzeptierende Treffpunkt für die Trinker- und Drogenszene endlich wie geplant an der Akademiestraße eingerichtet wird.

Der Bedarf an solch einer Einrichtung wird von allen Seiten anerkannt.
Deshalb ist der Widerstand der CDU und der ML nicht nachvollziehbar.

CDU und ML behaupten, der Standort läge nicht zentral genug und würde eher abschreckend wirken. Er habe auch keinerlei Aufenthaltsqualität. Diese Argumentation übersieht aber den eigentlichen Zweck der dort geplanten Einrichtung.

Sie soll den hauptsächlich auf der Straße lebenden Trinkern und Drogenkonsumenten eine Anlaufstelle für soziale und gesundheitliche Fragen bieten. Sie soll ein Ort sein, an dem sich die Menschen auch einmal duschen und ihre Kleidung waschen können. Da spielt die Lage dieses Anlaufpunkts eine untergeordnete Rolle, da die Klientel sowieso hoch mobil ist. Das bestätigen die Experten des Drogenvereins und der Stadtverwaltung immer wieder.

Es sei in diesem Zusammenhang auch explizit darauf hingewiesen, dass der Standort früher einmal ein Kinderspielplatz war und dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft auch ein Bolzplatz befindet. Wenn für solche Einrichtungen der Standort gut genug ist, bzw. war so gilt dies auch für einen Trinkertreff.

Zudem hat die Stadtverwaltung 20 Immobilien als Standorte geprüft. Alle kamen aus unterschiedlichen Gründen nicht infrage. Es gibt also momentan keine Alternative zur Akademiestraße. DIE LINKE fordert deshalb, dass nun nach jahrelanger Diskussion und Prüfung, endlich ein positiver Beschluss für den Standort an der Akademiestraße gefasst wir.

DIE LINKE würde als Kompromiss auch eine Containerlösung mittragen, anstatt einer ortsfesten Bebauung.

 

„Wir brauchen endlich wieder ein gesellschaftliches Projekt!“

Eine Veranstaltung von Betrieb & Gewerkschaft DIE LINKE Baden-Württemberg

Es ist der Tag nach dem 1. Mai, dem zentralen Feiertag der Gewerkschaften. Der Raum im Gewerkschaftshaus ist voll, als Gökay Akbulut (MdB) die rund 50 Gäste aus den Betriebsräten, den Gewerkschaften und der Politik begrüßt.
Das Thema des Abends dreht sich um die Frage, wie wir gute Arbeit für alle schaffen können und wie ein neues Normalarbeitsverhältnis in Zeiten der Digitalisierung und zunehmender Prekarisierung aussehen muss.

Was das speziell auch für Frauen bedeutet, führt Akbulut aus. Denn gerade in Baden-Württemberg besteht dringender Handlungsbedarf, schließlich haben wir hier die größte Lohnlücke zwischen den Geschlechtern und den niedrigsten Frauenanteil im Landesparlament von allen Bundesländern. Zudem sind insbesondere
Frauen von unfreiwilliger Teilzeit, von Niedriglöhnen und damit auch von
Altersarmut betroffen.

In seinem Grußwort wirft Klaus Stein, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim, dann auch die zentrale Frage auf: Wie kann ein neues Normalarbeitsverhältnis künftig aussehen?
Er ist sich sicher, dass es klare gesetzliche Rahmenbedingungen braucht, um die Macht der Konzerne zugunsten der Beschäftigten zu brechen. Nicht fehlende Stärke der Gewerkschaften sei das Problem, sondern die legalen Möglichkeiten, mit denen die großen Unternehmen Standortverlagerungen und Massenentlassungen betreiben können. In
diesen Zeiten müssen auch die Gewerkschaften parteiisch sein und so endet Stein mit dem Ausspruch: „Ich bin froh, dass es DIE LINKE gibt!“

Anton Kobel (Gewerkschaftssekretär i.R.) fährt fort mit einem Märchen. Einem Märchen von Arbeit, wie sie noch vor 20, 30 Jahren ganz normal war: Vollzeit, befristet nur in der Probezeit, flächendeckende Tarifverträge, Betriebsräte als Standard und gut ausgebaute
soziale Sicherungssysteme. Davon ist heute nur noch wenig zu spüren. Fragmentierte Belegschaften, die kaum noch gemeinsam arbeiten sind nur einer der Gründe für den schwindenden Organisationsgrad innerhalb der Beschäftigten.

Davon kann auch Elwis Capece, Geschäftsführer von NGG Nordbaden, ein Lied singen. Gerade in der Gastronomie sind die Entgelte bescheiden und mittels „kreativer Buchführung“ werden die Beschäftigten zudem um ihre Rentenansprüche gebracht. Viele
kommen trotz Vollzeitarbeit kaum über die Runden und sind sich dabei bewusst, dass sie ohne Wenn und Aber in der Altersarmut landen werden. Capece betont deswegen die
Notwendigkeit, zuallererst die Lohnkluft zu den Niedriglöhnen zu schließen und die Durchsetzung eines deutlich höheren Mindestlohnes zu forcieren.

Bernd Riexinger, Vorsitzender DIE LINKE, kennt die Situation. Täglich erreichen ihn Berichte, was auf dem Arbeitsmarkt schief läuft. Und seine Antwort darauf? Wir brauchen ein neues Normalarbeitsverhältnis. Warum neu? Weil das alte Normalarbeitsverhältnis in der Regel für Männer galt, doch die Arbeitswelt hat sich gewandelt. Weiblicher, migrantischer und besser ausgebildet ist die heutige Arbeitswelt, und dafür braucht es eine neue Norm. Das bedeutet unter anderem einen Mindestlohn von 12 Euro und eine Stärkung und Ausweitung der Tarifbindung, indem die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen geregelt wird. Im Westen fallen gerade nochmal 51% aller Arbeitsverträge
unter einen Tarifvertrag, im Osten sind es sogar nur noch 37%. Um Tarifflucht
zu vermeiden ist es beispielsweise notwendig, dass Werkverträge unter den
Tarifvertrag des Kernbetriebs fallen. Im Vordergrund steht die gespaltene
Arbeitswelt. Während viele Menschen in unfreiwilliger Teilzeit aufstocken gehen
müssen, wurden im letzten Jahr 1,7 Mrd. Überstunden angehäuft, davon
800 Mio. unbezahlt. Das entspricht einer Million Vollzeitjobs. Während
also gerade Frauen in Mini- und Midijobs kaum ihre Mieten zahlen können,
arbeiten sich andere krank. Besonders anschaulich wird dies am Beispiel
Primark. Hier werden bei Neueröffnungen von Filialen doppelt so viele
Beschäftigte eingestellt, als benötigt. Sobald sich der Betriebsablauf normalisiert hat, werden die Leute dann einfach auf die Straße gesetzt. Gerade im Einzelhandel, in dem überwiegend Frauen beschäftigt sind, gelten „Arbeit auf Abruf“, Teilzeit und Befristungen inzwischen als reguläre Geschäftsstrategien. Riexinger plädiert deswegen auf ein Recht auf 22 Stunden Mindestarbeitszeit, schließlich „gibt das Kapital nichts so ungern her, wie die Verfügung über die Arbeitszeit“. Deswegen braucht es eine gesellschaftliche Debatte über Zeitverfügung und Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Im Schnitt sei die Kluft zwischen den Löhnen im Dienstleistungssektor und in der Industrie nirgends so hoch in Europa, wie hier – nämlich rund 10.000 Euro im Jahr.

Höchste Zeit also, dass sich etwas tut. Dafür braucht es neben verschiedenen Maßnahmen wie einer Antistressverordnung vor allem auch eine demokratische Offensive von unten. Schließlich leiden alle Beschäftigten unter dem zunehmenden Druck und unter den Überstunden. Die Verantwortung damit umzugehen aber, die wird individualisiert. Dem müssen wir eine Perspektive entgegen stellen, eine neue Solidarität
„Wir brauchen endlich wieder ein gesellschaftliches Projekt!“, ist sich Riexinger sicher. Denn nur so können die verschiedenen Kämpfe von Gewerkschaften, Beschäftigten, Sozialverbänden und politischen Akteuren für bessere Arbeitsbedingungen, Umverteilung
und eine soziale und demokratische Erneuerungsbewegung verbunden werden. Es braucht eine konkrete Vision, die machbar ist und uns in die Zukunft leitet!

RIDESHARING– die Zukunft der Mobilität?

Über Chancen von Ridesharing mit autonom fahrenden Fahrzeugen

Wir freuen uns auf eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Würrtemberg  der wir gerne unterstützen.

Die Digitalisierung ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, hochaktuell das Thema „Ridesharing“ – Autonom fahrende Fahrzeuge, die fahrerlos zu jeder Zeit ähnlich wie Sammeltaxis Menschen auf Abruf befördern, können Mobilität und Verkehr grundlegend verändern. Bis zu 90 % aller PKW in Ballungsräumen könnten mit diesem „Ridesharing“ genannten Konzept eingespart werden. Staus gehören damit ebenso der Vergangenheit an wie zugeparkte Geh- und Radwege. Die Stadtbewohner gewinnen den öffentlichen Raum zurück, die Aufenthaltsqualität nimmt zu, Emissionen werden reduziert. Die Politik muss verhindern, dass mit der Zulassung und Einführung von autonomen Fahrzeugen mehr Verkehr entsteht als heute. Denn auch diese (negative) Entwicklung ist möglich.“
Wir freuen uns auf Maximilian Hartl von der Universität Stuttgart. Er stellt als Co-Autor die Ergebnisse seiner Studie MEGAFON sowie konkrete Möglichkeiten zur Umsetzung vor.

Die Veranstaltung findet am 17.05.2017 um 19:00 Uhr im Trafohaus, Keplerstraße 22, 68165 Mannheim statt.

http://www.bw.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/8SLEG/ridesharing—die-zukunft-der-mobilitaet/

Gökay Akbulut (MdB) im Gespräch mit Prof. Dr. Frank Kalter – Neueste Entwicklungen zur Integrations- und Migrationsforschung in Mannheim

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat in Mannheim das  Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung e.V. (DeZIM) gegründet. Gemeinsam mit der Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan wird Prof. Dr. Kalter, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie an der Universität Mannheim, die  Leitung  übernehmen. Für die Abgeordnete Akbulut ist das eine höchstspannende Angelegenheit, schließlich fällt der Themenkomplex Migration und Integration genau in ihren  parlamentarischen Arbeitsbereich.

Als integrationspolitische Sprecherin und stellvertretendes Mitglied im Familienausschuss verfolgte sie den Aufbau dieser Forschungseinrichtung in ihrem Wahlkreis deswegen auch mit großem Interesse.

Beim gemeinsamen Gespräch am 9. April im Wahlkreisbüro ging es dann auch um den  Aufbau des DeZIM, derzeitige Forschungsprojekte und aktuelle Entwicklungen in der  Forschung. Das DeZIM selbst stellt einen Dachverband für die beiden Säulen dar, dem
Ressortforschungsinstitut (DeZIM Institut) und der DeZIM Gemeinschaft, deren vornehmliche Aufgabe die Vernetzung verschiedener Akteure in Politik und Forschung ist. Der Zweck des DeZIM-Konstruktes ist demnach nicht  nur allein die Forschung, sondern
auch, die hier gewonnen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Integrations- und Migrationsforschung an die handelnden, politischen Akteure zu tragen und diese mit den wissenschaftlichen Akteuren zu vernetzen. Inhaltlich gliedert sich die Arbeit des
DeZIM in drei Teilbereiche, der Migration, der „klassischen“ Integration und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Wahl fiel auch nicht ohne Grund auf Mannheim als Standort. Schließlich ist die Stadt durch die sieben Institute, die auf diesem Gebiet bereits
forschend tätig sind, durchaus bekannt in der Forschungsszene.

Hauchdünne Mehrheit im Gemeinderat für die Umsetzungsrichtlinien zum 12-Punkteprogramm für preisgünstiges Wohnen

Diese Etappe ist geschafft: Der Gemeinderat hat am 3. Mai die Umsetzungsrichtlinien mit den Stimmen von SPD, Grünen, Linken und von Stadtrat Ferrat sowie mit der Stimme des Oberbürgermeisters verabschiedet. Zwei Stadträte fehlten bei der Abstimmung: Herr Beisel von der FDP und der NPD-Mann Hehl. 24 JA, 23 NEIN und keine Enthaltung – so wird in Mannheim also mit Ach und Krach vernünftige und soziale Politik durchgesetzt.

Alle an solcher Politik Interessierten sollten sich diesen eigentlich unhaltbaren Zustand genau merken bis zur Kommunalwahl nächstes Jahr im Mai!

Positiv zu vermerken: Es gab eine beachtliche Versammlung von „außerparlamentarischen“ Befürworter*innen des 12-Punkteprogramms vor dem Sitzungssaal.

Mit dieser Entscheidung ist es jetzt klar:

  1. Bei größeren Wohnungsbauprojekten (d.h. mehr als 10 Wohneinheiten) muss ein Anteil von 30% der Wohneinheiten, mindestens aber von 20% der Fläche als „preisgünstige“ Mietwohnungen angeboten werden („Sozialquote“). Dies kann einerseits durch Inanspruchnahme von Landeswohnraumförderung geschehen. Dann muss der Bauträger zu 33% unter dem Mietspiegelpreis für Neubauwohnungen vermieten – das sind im Moment 7,50 Euro/m² Kaltmiete. Der Mieter braucht dann einen „B-Schein“, den es nur innerhalb gesetzlicher Einkommensgrenzen gibt (untere Einkommen). Die Miete wird vom Sozialamt der Stadt Mannheim regelmäßig überprüft.
    Ein Bauträger kann sich aber auch für die kommunale Förderung entscheiden. Dann erhält er bei städtischen Grundstücken den Bauplatz nicht zum jeweils erzielbaren Höchstpreis, sondern zum Bodenrichtwert. Dann muss er auch die 30%-Quote erfüllen und 33% unter Mietspiegel anbieten. Diese Verpflichtung wird im Grundbuch gesichert. Die Einkommensgrenzen sind weiter gefasst (mittlere Einkommen).
    Bei Privatgrundstücken, für die erst Baurecht erteilt werden muss, gelten die gleichen Verpflichtungen wie bei städtischen Grundstücken. Sie werden über Städtebauliche Verträge und das Grundbuch gesichert
  2. Die Stadt hat nun die – wie eben erwähnt – die Möglichkeit, eigene Grundstücke mit klarer Zweckbindung „unter Wert“ zu verkaufen. Wenn ein Bauträger mehr als 30% preisgünstige Wohnungen erstellt, kann er bis zu 70% Preisnachlass bekommen.
  3. Städtische Wohnungsbau-Grundstücke werden nur noch nach Konzeptvergabe veräußert oder in Form des Erbbaurechts überlassen. Das heißt einerseits, dass die erwähnte Sozialquote erfüllt werden muss; andererseits, dass über ein Ausschreibungsverfahren Interessenten darlegen müssen, welche Konzeptqualität sie bieten wollen: „Nutzungskonzept“ (einschließlich verbilligter Wohnraum, besondere Nutzergruppen u.ä.), „Städtebau/Architektur-Konzept“ und / oder „Ökologie/Freiraum-Konzept“. Auch hier gilt Gleiches für private Grundstücke mit neuem Baurecht.

Mit diesen Regelungen ist Einiges erreicht – aber sehr Vieles hängt auch im weiteren Verlauf immer wieder von den Mehrheitsverhältnissen ab. So muss der Gemeinderat wie bisher auch bei jeder einzelnen Grundstücksvergabe zustimmen.

Ein weiterhin offenes Thema

Besonders gravierend ist, dass auf den Konversionsgeländen i.d.R. die städtische Tochter MWSP Eigentümerin ist und nicht die Stadt selbst. Auch hat die städtische Tochter GBG eigene Grundstücke. Dazu heißt es in dem Beschlusstext:

„Ob und in welchem Umfang auch städtische Tochtergesellschaften, z.B. die MWSP im Rahmen der Entwicklung von Konversionsflächen, Verbilligungen gewähren können um die wohnungspolitischen Ziele der Stadt zu unterstützen ist im Einzelfall auch vor dem Hintergrund des jeweiligen Unternehmenszweck zu prüfen und durch die zuständigen Aufsichtsräte der Gesellschaften zu entscheiden.“ Und weiter, nochmals zur Verdeutlichung: „Eine direkte Ableitung eines Anspruchs auf Verbilligung an städtische Tochtergesellschaften oder auf die Höhe einer ggf. gewährten Verbilligung ist allein auf Grundlage der Richtlinie der Stadt nicht möglich.“ (V145/2018, S. 20)

Das heißt z.B. für Spinelli: Hier muss der Aufsichtrat der MWSP GmbH entscheiden. Die Mehrheitsverhältnisse sind hier 6:6 plus die Stimme des OB. Der Aufsichtsrat wird einer verbilligten Abgabe nur zustimmen, wenn die MWSP vom Gemeinderat die entgehenden Einnahmen in irgendeiner Weise ersetzt bekommt. Hier gilt dann wieder das eingangs Gesagte. Es bleibt spannend!

Thomas Trüper, Stadtrat DIE LINKE